Blaue Karte EU - UK & Nordirland

Blaue Karte EU und das Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland

Dass die Vorfahren der englischen Königsfamilie aus Deutschland stammen, ändert nichts daran, dass auch sie seit 2021 eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis wie eine Blaue Karte EU brauchen, um sich in Deutschland und der Europäischen Union niederzulassen und zu arbeiten. Vor 2021 genossen britische Fachkräfte die volle Freizügigkeit innerhalb der EU. Seit dem Brexit jedoch werden sie genauso behandelt wie Bürger aus anderen Nicht-EU Staaten. Durch diese Umstände hat sich die Zuwanderung von hochqualifizierten Fachkräften aus dem Vereinigten Königreich deutlich verkompliziert. Doch Europa wirkt nach wie vor attraktiv auf britische Arbeitnehmer: Mit einer Blauen Karte EU sind sie nicht für nur das Vereinigten Königreich, sondern für alle europäischen Länder gut ausgebildete Arbeitnehmer.

Was tun als britische Fachkraft?

Britische Fachkräfte, die seit dem 1.1.2021 eine Beschäftigung in der EU aufnehmen wollen (sog. „Neu-Briten“), werden wie Drittstaatsangehörige behandelt. Für eine Erwerbstätigkeit in Deutschland benötigen sie seit dem 1.1.2021 einen gesonderten Aufenthaltstitel nach den einschlägigen Regelungen des Aufenthaltsgesetzes. Denn Zugang zum europäischen Arbeitsmarkt erhalten britische Fachkräfte und andere Drittstaatsangehörige unter anderem mit der „ICT-Richtlinie“ oder mit der Blauen Karte EU.

Die erschwerten aufenthaltsrechtlichen Bedingungen für Briten könnten Folgen haben für den deutschen Arbeitsmarkt: Infolge höherer Hürden durch die neue Rechtslage könnten britische Fachkräfte die Arbeit in der Heimat bevorzugen. Die Folge: der deutsche Arbeitgeber verliert britische Arbeitnehmer. Andererseits könnte der Brexit zum Katalysator für den deutschen Arbeitsmarkt werden. Laut einer Umfrage von StepStone wollen rund 600.000 qualifizierte Fachkräfte Großbritannien in Folge des Brexits verlassen. Mit 44 Prozent zählt Deutschland zu den mit Abstand beliebtesten Ländern unter den auswanderungswilligen Briten. Das Zuwanderungspotenzial für den deutschen Arbeitsmarkt liegt diesen Zahlen zufolge bei rund 264.000 Fachkräften allein aus dem britischen Arbeitsmarkt. Für deutsche Arbeitgeber zumindest könnte das Fazit einer seit 2021 politisch und rechtlich schwierigen Situation also lauten: Weg mit dem Fachkräftemangel, her mit den britischen Fachkräften. Das Potenzial dafür ist auf jeden Fall vorhanden. Es möchte nur genutzt werden.

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Arbeitskräfte aus dem Vereinigten Königreich sind äußerst attraktiv für deutsche Unternehmen, denn britische Arbeitnehmer sind sehr gut qualifiziert. Die hohen Bildungsstandards des Landes erleichtern den Übergang englischer Fachkräfte auf den deutschen Arbeitsmarkt. Ein weiterer großer Pluspunkt ist die englische Muttersprache der Einwanderer: In Deutschland spricht ein Großteil der Bevölkerung Englisch als Zweitsprache und im Kontext von internationalem Business.

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Eine Erhebung zeigt: In Großbritannien absolvieren jährlich mehr als 750 Tausend Menschen einen universitären Abschluss. Doch nicht nur die Zahl der jährlichen Universitätsabsolventen spricht für sich, sondern auch die Diversifikation der universitären Qualifizierung. Die vielseitige, hohe Qualifikation britischer Absolventen und Arbeitnehmer macht den Arbeitsmarkt Großbritanniens zu einem der attraktivsten Märkte, um potenzielle Blaue Karte EU-Bewerber zu finden.

Auch die kulturelle und geographische Nähe Großbritanniens macht den britischen Arbeitsmarkt attraktiver für deutsche Arbeitgeber, da die kulturelle und private Eingliederung in Deutschland wesentlich einfacher fällt.

Einfacher einwandern als britische Fachkraft

Um eine Tätigkeit innerhalb Deutschlands aufzunehmen, müssen zahlreiche Hürden überwunden werden. Insbesondere brauchen Arbeitnehmer aus Drittstaaten zur Beantragung eines Aufenthaltstitels innerhalb Deutschlands grundsätzlich zunächst ein Einreisevisum. Anders verhält es sich im Fall des Vereinigten Königreichs: Hier handelt es sich um einen privilegierten Staat im Sinne des Aufenthaltsrechts. Britische Fachkräfte können visumfrei in die Bundesrepublik Deutschland einreisen und einen Aufenthaltstitel im deutschen Inland beantragen. Die Möglichkeit der persönlichen Anwesenheit kann das Einwanderungsverfahren für britische Fachkräfte weiter erleichtern. Deutsche Arbeitgeber wiederum können damit schneller an den Spezialisten kommen, den sie für ihr Unternehmen benötigen.

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