DUH veröffentlicht interne BOSCH Dokumente die Fiat im Abgasskandal belasten

Der Fiat Ducato Abgasskandal nimmt erneut Fahrt auf. Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) hat wieder einen wichtigen Beitrag in der Aufklärung des Fiat Dieselskandals geleistet.

In einer Pressemitteilung vom 17.11.2022 veröffentlicht die DUH interne Bosch Dokumente, welche belegen, dass einige der großen Automobilhersteller schon im Jahr 2006 Abschalteinrichtungen in Auftrag gegeben haben.

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Veröffentlichung belastender Dokumente durch die DUH

Unter den von der Veröffentlichung betroffenen Automobilherstellern befindet sich auch „Fiat“. Wie eines der von der DUH veröffentlichten Dokumente belegt, war „Fiat“ wohl schon 2015 Kunde von Bosch betreffend eine Softwarefunktion namens „time based deactivation of fuel, air and EGT-system“.

Das Dokument ist eine Zusammenstellung von Funktionen, die ein besonderes Potential für nicht behördenkonforme Applikation bieten. Diese Liste enthält nicht nur die Namen nennenswerter Automobilhersteller, sondern auch die Beschreibung der verschiedenen Funktionsweisen der Softwarefunktionen. Darüber hinaus beinhalten die Dokumente auch eine rechtliche Auseinandersetzung mit sogenannten Abschalteinrichtungen. Das zeigt ein deutliches Bewusstsein über die rechtlichen Problematiken mancher dieser Vorrichtungen.

Die Aufdeckung der Dokumente von den Experten der DUH wird als klarer Durchbruch im Dieselskandal gesehen.  So meint Dr. Axel Friedrich, internationaler Verkehrsexperte, dass sich nun nicht mehr vertreten lässt, dass die Automobilhersteller einem Verbotsirrtum unterlagen. Auch Rechtsanwalt der DUH Prof. Dr. Remo Klinger sieht dies ähnlich. Die Unterlagen und insbesondere die vom Bosch Vorstand angeforderte Präsentation von 2015 beweisen, „dass man bei Bosch wusste, was man in rechtlicher Hinsicht tat. Zu den Funktionen wird jeweils mitgeteilt, warum diese ‚potenziell kritisch‘ sind. Dies beweist ein hohes Unrechtsbewusstsein.“

Die Dokumente deuten zum einen darauf hin, dass Bosch für Fiat eine solche Abschalteinrichtung entwickelt hat und zum anderen darüber hinaus auch ein Bewusstsein darüber bestand, dass diese rechtlich problematisch sein könnte.

Insbesondere wird durch die Veröffentlichung auch unabhängig von Fiat die allgemeine Verwicklung der Automobilhersteller im Dieselskandal klarer.

Die neu veröffentlichen Dokumente erhöhen die Argumentationsdichte der Verbraucher weiter. Damit wird die Prozessführung im Abgasskandal erleichtert.

Die Dokumente helfen dabei, die rechtlichen Argumente der Verbraucher im Fiat Ducato Abgasskandal auf einen Schadensersatzanspruch zu untermauern. Ob die Veröffentlichung der Dokumente weitere rechtliche Konsequenzen im Dieselskandal nach sich zieht, ist jedoch fraglich. Berichten zufolge, waren die Dokumente der Staatsanwaltschaft bei ihren Ermittlungen schon bekannt und wurden etwa auch im Bußgeldverfahren gegen Bosch bereits berücksichtigt.

Hier finden Sie die Pressemitteilung der DUH und die veröffentlichten Dokumente in Gänze.

Verbrauchern ist es dringlich zu raten, sich im Fiat Ducato Dieselskandal anwaltlich beraten zu lassen. Gerne klären wir in einem kostenlosen Erstberatungsgespräch, was Ihre rechtlichen Optionen hinsichtlich Ihrer Ansprüche sind.

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